Kathmandu


Wo?

Kathmandu ist der Hauptstadt von Nepal und ist ebenso der grösste Stadt des Landes. Der Stadt selber hat mehr als 1.000.000 Einwohner, rechnet man die umliegende Randgemeinden mit, misst die Agglomeration Kathmandu 2.500.000 Einwohner.

Kantipur, wie Kathmandu vor bald 200 Jahren noch hies, liegt in ein Kessel im Kathmandutal. Auf ca. 1300 Meter fliesst das Wasser der zusammenfliessenden Flüssen in der Bagmati River nach Süden und mündet schlussendlich in der heiligen Fluss, der Ganges, Indien. Der einzigen Strasse welche Kathmandu mit der Rest vom Nepal verbindet und im nationalen Strassennetz aufgenommen ist führt in Westen über ein Pass nach Pokhara, der 2. grösste Stadt des Landes. Der Araniko Highway führt via Bhaktapur nach Kodari und der "Friendship Bridge", die Grenze mit Tibet. Ein neuer Strasse ist seit 20 Jahren in Bau und wird demnächst in Dhulikhel geöffnet und wird Kathmandu mit den Terai, die Gangestiefebene im Osten, verbinden.

Kathmandu
Kathmandu

Klima

In Kathmandu ist es eigentlich nie kalt aber in der Regel auch nie richtig heiss. Es kann aber in Zusammenhang mit der Luftfeuchtigkeit sehr bedrückend heiss sein. Der Mai ist der eigentliche Sommermonat, zudem auch der Monat wo der Monsun anfängt. Der Monsun ist die Regenzeit und die starke Regenfälle dauern fast 5 Monate an.


Entstehung Kathmandu

Weit vor Christus wurde die Entstehung von Kathmandu in den buddhistischen und hinduistischen Legenden beschrieben. Nach mehrere Königsdynastien aus den Bergregionen von dem jetzigen Nepal und Indien kam um 950 n. Chr. der König Gunakama Deva an der Macht. Ihm wurde von den Göttern empfohlen eine Stadt am Zusammenfluss von Vishnumati und Bagmati zu gründen und Kantipur zu nennen. Gunakama Deva verlegte den Königssitz von Patan nach Kantipur und liess 18.000 Häuser und den goldenen Brunnen Suvarnapranali bauen. Er brachte Schutzgottheiten in die Stadt, Chandesvari, Rakta Kali (Kankeshvari), Pacali Bhairava, Indrayani, Maheshvari und Lomri, die heute noch in Kathmandu verehrt werden.

 

Vom 14. bis 18. Jahrhundert regierte die Malla-Dynastie. Diese Dynastie ist für den Bau viele historische Gebäude verantwortlich wie unter anderem der Königspalast, Pashupatinath, viele Tempeln, Wasserstellen und andere Paläste. 1768 wurde Patan angegriffen von Truppen des Prithvi Naraya Shah aus Ghorka. Ein Jahr später war der Malla-Dynastie zu Ende und der Shah-Dynastie übernahm. Kathmandu wurde zur Residenzstadt der Shah-Dynastie. Die Stadt wurde ab Mitte des 19. Jahrhundert nach europäischem Vorbild ausgebaut. Der Kantipath entstand am Ostrand der Stadt entlang der Stadtmauer mit Palästen, Schulen, Krankenhäusern und Kasernen. Heute stellt diese Straße eine wichtige zentrale Nord-Südachse der Stadt dar.

Die Nachfolger Prithvis Narayans annektierten benachbarte Ländereien und dehnten ihr Reich bis 1790 im Osten bis nach Sikkim und im Westen bis zum heutigen Uttar Pradesh aus. 1816 wurde infolge einer verlorenen Schlacht gegen die Engländer, die Indien kolonisiert hatten, zum Unmut der Nepali ein Britischer Beobachter in Kathmandu stationiert. In der Folgezeit zog sich das Land in völlige Isolation zurück; außer Indern durfte kein Ausländer die Grenze übertreten. Noch 1948 war Nepal eines der größten von Europäern unerforschten Länder der Welt.

Der Shah-Dynastie wurde in 1846 abgelöst durch die Rana-Dynastie. Angefangen von der Soldat Jung Bahadur Kunwar der durch einen blutigen Staatsstreich an die Macht kam. Die Shahs wurde aber bis 1951 weiterhin als König anerkannt, hatten aber keine Macht mehr.  Den Ranas bauten riesige Paläste im Stil des europäischen Neoklassizismus, z. B. der Singh Durbar, die größte Privatresidenz Asiens. Die ersten Autos in Kathmandu waren Rolls Royce der Ranas. Da aber eine Strassenanbindung weiterhin fehlten wurden die Autos nach Kathmandu getragen.

Nachdem Kathmandu in 1934 durch einem schweren Erdbeben massiv beschädigt wurde, nahm man dies zum Anlass, die New Road, eine der heutigen Hauptgeschäftsstrassen der Stadt, als Verbindung der Kantipath mit dem Durbar Marg (Tempelbezirk) zu schaffen.

Rana Dynastie
Rana Dynastie
Indien unterstützte Nepal um die Rana-Dynastie abzusetzen und stellte König Tribhuvan in 1951 wieder an die Macht. Der Sohn von Tribhuvan, Mahendra, erreichte in 1959, dass zum ersten mal in Kathmandu ein frei gewähltes Parlament zusammen kam. Mahendra fürchte aber an Macht einzubüssen und erklärte in 1960 den Ausnahmezustand, löste das Parlament auf und verbot alle Parteien. Zwei Jahre später führte er das Panchayat ein, eine halb-demokratische Legislative mit wenig faktischer Macht.
1972 bestieg Mahendras Sohn Birendra den Thron. Die Unzufriedenheit im Volk erreichte 1979 einen Höhepunkt und in Kathmandu kam es erstmals seit Menschengedenken zu gewalttätigen Demonstrationen. Der König gewährte eine Volksabstimmung, in der das Panchayat-System eine knappe Mehrheit erhielt. Auch nachdem es daraufhin 1981 zu Wahlen kam (ohne Beteiligung von Parteien), behielt der König die absolute Macht. In den 1980er Jahren kam es vor allem in Kathmandu zu zahlreichen Demonstrationen und Unruhen, die von der Polizei brutal bekämpft wurden. Die Unruhen gipfelten 1990 in einen großen Aufstand, bei dem am 6. April fast 300 Menschen ums Leben kamen. Unter dem Druck war der König schließlich gezwungen, das Panchayat-System aufzuheben und Wahlen zuzulassen, die im Mai 1991 stattfanden.

Im Juni 2001 spielte sich im königlichen Palast eine Tragödie ab. Nach der offiziellen Untersuchung lief der Kronprinz Dipendra Amok und erschoss 11 Mitglieder seiner Familie, einschließlich seiner Eltern, ehe er die Waffe gegen sich selbst richtete. Nachfolger wurde der im Volk weitgehend unbeliebte Bruder Birendras, Prinz Gyanendra. Dieser setzte unter der Begründung der ständig wechselnden und inkompetenten Regierungen und des eskalierenden Bürgerkrieges (Maoistenaufstand) am 1. Februar 2005 die Regierung ab, erklärte den Notstand und hob alle demokratischen Freiheiten auf. Die Gemeinderatswahlen im Februar 2006 wurden von allen Parteien boykottiert. Generalstreiks und zahlreiche Demonstrationen zwangen Gyanendra, das Parlament wieder einzusetzen. Die Maoisten beteiligten sich an der Interimsregierung, und das Parlament entzog dem König jede Machtbefugnis. Die für Herbst 2007 angesetzten Wahlen wurden verschoben, da über die Zukunft der Monarchie heftig gestritten wurde.

Maoisten
Maoisten

Die Wirtschaft der Stadt hat in dieser unsicheren Zeit schwer gelitten. Zu den zahlreichen Demonstrationen und Streiks, in deren Folge das Geschäftsleben völlig zusammenbrach, kamen zeitweise Belagerungen der Stadt durch Maoisten und die Abschnürung von der Außenwelt. Der Tourismus, wichtige Einnahmequelle sowohl der Stadt als auch des ganzen Landes, blieb über Jahre völlig aus.

 

Seit 2009 herrscht in Kathmandu relative Ruhe und das Parlament welche in 2014 an der Macht kam hat das sagen.


Bevölkerungszuwachs

In 40 Jahren ist die Bevölkerung in Kathmandu fast versiebenfacht. Wenn man die umliegene Dörfer dazu rechnet hat Kathmandu mehr als 2 Millionen Einwohner.

1971 (Zensus) 1981 (Zensus) 1991 (Zensus) 2001 (Zensus) 2006 (Schätzung) 2011 (Zensus)
150.402 235.160 421.258 671.846 777.795 975.453

 


Thamel, Touristenviertel

Noch in den Siebziger Jahren waren die meisten kleinen Hotels in der Gegend der Freakstreat gelagert. Als erstes Hotel in Thamel wurde damals ein kleiner Rana Palast mit schönem Garten umgebaut, es war der Beginn des Kathmandu Guest House, welches mittlerweile über 120 Zimmer hat. Zu dieser Zeit war Thamel noch überwiegend landwirtschaftlich benutztes Gebiet im Norden der eigentlichen Stadt und so  wurden dort immer mehr der neuen Hotels gebaut, denn dort war im Gegensatz zur engen Altstadt noch Platz  um “normale” Hotel mit westlichen Standard  bauen zu können. Mittlerweile ist Thamel dicht bebaut und fast alle Häuser haben mehrere Stockwerke. In den engen Straßen pulsiert das Leben und oft kann man sich kaum durch die dichtgedrängten Menschenmassen bewegen, Leuchtreklamen schreien nach Kunden und überall warten Internet-Cafés auf die vielen Touristen. Für manche Nepalesen, die früher hier gewohnt haben, sind die Preise längst zu teuer geworden und sie sind in andere Stadteile gezogen, doch gibt das Viertel vielen einen Arbeitsplatz. Viel Nepalesen sehen Thamel mehr oder weniger wie die Reeperbahn an, gibt es hier doch Discos, Massagesalons und überall “fast nackte” Touristinnen und Touristen.

Thamel beginnt im Süden am Tahiti Tole, einem Platz, auf dem eine sehr kleine Stupa mit Gebetsmühlen steht. Im Westen wird es vom Kantipath abgegrenzt, von wo auch frühmorgens die Busse nach Pokhara fahren. Noch immer ist das Kathmandu Guest House der Referenzpunkt in Thamel, den jeder Rikschafahrer gut kennt. Sie sind dann auch im absoluten Zentrum des Geschehens.

 

In jeder Strasse gibt es verschiedene Buchhändler welche Bücher und Karten von alle Regionen von Nepal verkaufen. Wer vom Stöbern müde ist, kann sich in den verschiedenen Restaurant und Bars etwas zu trinken bestellen. Die bekanntesten Restaurants sind das "Fire and Ice" und "La dolce vita" welche innert 1 Kilometer von einander situiert sind.

 

Alle Geschäfte sind 7 Tage der Woche geöffnet, es gibt keinen Ruhetag, sie sind ab Vormittags bis in den Abend geöffnet.

Thamel
Thamel